Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Samstag, 14. Januar 2023

Der Krattenturm

Im Wappen des Zürcher Stadtquartiers
Oberstrass ist der Krattenturm abgebildet.

Wie jede mitttelalterliche Stadt war Zürich befestigt. Eine Ringmauer reichte beidseits der Limmat bis zum See. Im Vorland der Stadt gab es zwei weitere Verteidigungslinien. Die eine habe ich auf meinem Kärtli in Rot sehr grob eingezeichnet, sie sicherte die Stadt gegen Attacken aus dem Limmattal und dem Glatttal. Der Äussere Letzigraben, wie die Linie hiess, reichte vom Fuss des Üetlibergs hinüber zum Fuss des Zürichbergs. Es handelte sich um eine behelfsmässige Anlage, die natürlichen Geländehindernissen wie etwa Bachläufen folgte und bei Angriffen mit gefällten Bäumen verstärkt wurde. Mitte des 14. Jahrhunderts gab es an diesem Graben Gefechte, als Herzog Albrecht von Österreich – erfolglos – die Stadt angriff. Heute lebt der Äussere Letzigraben fort in Form von Strassennamen: dem "Letzigraben" links der Limmat, der zum Stadion Letzigrund führt, und der Letzistrasse rechts der Limmat. Am Zürichberg, in Zürich-Oberstrass, endete der Graben beim Krattenturm, der freilich 1444 im Alten Zürichkrieg von den Eidgenossen zerstört wurde, später als Steinlieferant herhielt und schliesslich ganz abgetragen wurde. Die "Krattenturmstrasse" erinnert an das entschwundene Bauwerk, von dem aus das Anrücken des Feindes mit Rauchsignalen vermeldet wurde. Es hatte seinen Namen angeblich davon, dass das Harz für das Signal auf dem Turm in einem Kratten aufbewahrt wurde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen