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Montag, 30. Januar 2023

Eine andere Welt

Margaret Cavendish auf einem
Gemälde von Peter Lely, 1665.
(Quelle: Wikicommons)
Eine junge Frau wird entführt. Das Boot treibt zum Nordpol, der Entführer und die Besatzung erfrieren, die Frau aber gelangt in die "Blazing World" (Gleissende Welt), die an unsere Welt grenzt. Wesen in Tiergestalt von beachtlicher Intelligenz leben dort. Die junge Frau heiratet den König, der über sie herrscht, und macht sich daran, die fremde Welt samt ihren Geschöpfen, Mentalitäten und Wissenschaften systematisch zu ergründen und … (an dieser Stelle lasse ich sehr vieles aus) … bricht am Ende mit einer beachtlichen Streitmacht auf zur Reise zurück in ihre alte Heimat, die von feindlichen Mächten angegriffen wird.

Ich bin fasziniert von "The Blazing World", einem Text von 1666, der als eine der ersten oder gar die erste Science-Fiction-Geschichte der Menschheit gilt; natürlich kann man sich fragen, ob die Kategorie passt. Auch ein feministischer Text ist dies mit einer Heldin, die ihre eigene Meisterin ist und eine grosse Denkerin, ausgestattet mit einem alles wissen wollenden Intellekt. Das trifft auch auf die Autorin zu: Margaret Cavendish, Duchess of Newcastle, war Schriftstellerin, Philosophin und Naturwissenschaftlerin und publizierte Fiktionales ebenso wie Reden und naturphilosophische Erwägungen. Ihre fantastische Geschichte von der Reise in eine andere Welt hat mich gefesselt, wobei ich mit dem altertümlichen Englisch zu kämpfen hatte. Ging aber schon. Ich empfehle die Lektüre allen, natürlich gibt es Übersetzungen ins Deutsche.

Titelseite der Ausgabe von 1668.
(Wikicommons)

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